Kurzthese
Beschreibung
In einer Demokratie sollten Bürger die Möglichkeit haben, sich frei zwischen dem progressiven und konservativen Parteien-Spektrum zu entscheiden. Was passiert aber, wenn sich der öffentliche Diskurs immer weiter nach rechts verschiebt? Wenn selbst linke Parteien die Begriffe und Fragen der Rechtspopulisten aufgreifen?
Forscher beobachten, dass Wörter aus der NS-Zeit wie "Lügenpresse" oder "Überfremdung" in die Alltagssprache gelangen. Und, dass sich rechtspopulistische Themen über die digitalen Medien rasant verbreiten. Wie verändert diese Entwicklung unser Denken? In einem Panel diskutieren wir die Frage, inwiefern Vergleiche zu den 1930er Jahren zulässig sind, welche Rolle digitale Medien für den Rechtspopulismus spielen und inwiefern aktuellen Entwicklungen entgegengewirkt werden kann.
Dabei wird die Kognitionswissenschaftlerin Elisabeth Wehling von der Universität Berkeley ihre aktuelle Forschung in Hinblick auf konservatives und progressives Denkens erläutern. Mit dem Politikberater Johannes Hillje diskutieren wir die Möglichkeiten digitaler Propaganda. Wissenschaftlerin Julia Ebner berichtet von ihren Undercover-Recherchen in rechtsextremen und islamistischen Gruppen und SPD-Politiker Marco Bülow erläutert, wie er mit der "progressiven Plattform" eine linke Gegenbewegung initiieren will.