Stage 2
18:45 - 19:45
German
Live Translation
Discussion
Everyone
POP
Digitale Identität

Kurzthese

Digitalität als Identitätsstifter oder Identitätsverwertung?
Ich kann sein wer ich will! Wer ist ich? Was will Ich? Was kann Ich schaffen?
Diskussion zur Rolle einer virtuellen Identität in Bezug auf künstlerische Praxis.

Beschreibung

Wir verhalten uns je nach Situation und treten als verschiedene Personen auf:

Vorsichtig gegenüber einem Fremden, Überschwänglich auf Partys oder förmlich auf dem Amt. Im Netz ist es scheinbar nicht anders, auch auf LinkedIn, Facebook oder Twitter unterscheiden sich die Arten in denen wir kommunizieren.

Der Unterschied ist, dass wir unsere Indifference verstetigt haben. Unsere Interaktion wird zum Werk und umso mehr Zeit und Finess legen wir in die Kuration unserer virtuellen Persönlichkeiten.

Es gilt das Kredo Einnehmen und Beeindrucken, wir wollen ja gemocht und geschätzt werden. Doch welchen Wert hat Ich? Und was macht es mit mir, wenn Ich zur Ware wird?

Sofort kommen uns Youtuber und andere Influencer in den Sinn. Was ist denn nun der Unterschied zwischen Kunst - und künstlicher Person, zwischen Bibis Beauty Palace und Joseph Beuys? Und bietet uns der Verzicht auf die körperliche Präsenz nicht erst die Chance Kunst oder gerade den Körper neu zu denken?

Wie kann man sich eine kollektive Person vorstellen und was birgt sie für Möglichkeiten in sich? Erwächst aus einer neuen Form der Kommunikation, einer ohne körperliches Gegenüber überhaupt eine Person? Das Ich auf dem Amt, das Ich auf der Party hat das selbe Gesicht, die selbe Stimme. Ich auf Facebook und ich auf LinkedIn bin zwar der Selbe, aber das weiß ja niemand.