Xtra - rp18 side events
10:00 - 20:00
German
Action
Everyone
Video installation: Oktolypse

Short thesis

Videocollage, 2017

- WHITE ROOM -

Description

Die Videocollage und der Neologismus Oktolypse kombiniert 3D Animationen mit Realfilm, welches sich als eine meiner bisher konfusesten Werke beschreiben lässt. Wie ein Bewusstseinsstrom ist es organisch entstanden und besitzt diverse Interpretationsmöglichkeiten. Die mir präsenteste ist die Verwendung als ein Beispiel der Internetkultur. Oktolypse ist die Verschmelzung eines Browsers, in dem mehrere Tabs zu diversen Themen geöffnet sind. Möglichst viele Bereiche des Internets werden in einem Strudel zusammengeführt und sorgen durch eine Vielzahl an visuellen und inhaltlichen Daten zu einer Reizüberflutung. Die bildliche Sprachverwendung von Wasser wird hierfür metaphorisch benutzt um die Masse an digitalen Informationen darzustellen. Hierbei lassen sich ein holographisches Meer, eine bizarre Tentakelskulptur, Seifenblasen, visuelle Effekte und weiteres anfinden, die der Wasserthematik entsprechen. Inhaltlich lassen sich durchlaufende Texte über Wasser, Oktopusse und Tentacle Porn anfinden, die für wissenschaftliche, religiöse und pornografische Inhalte stehen können. Auch auditiv werden Klänge verwendet die sich mit Wasser assoziieren lassen, wie pinkeln, gurgeln, trinken, Unterwassergeräusche oder Walstimmen. Die Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken wird anhand der abstrakten Gestalt verkörpert, die wie ein bewegtes Bild als Avatar eines Profils fungiert. Weiterführend ist das hohe Auftreten der Pornografie im Internet durch den Akt der Masturbation dargestellt, welches sich in dem verzerrten temporärem Clip auffinden lässt. Ein Anlass dieser Auseinandersetzung mit dem Internet ist die Löschung meines Instagram Accounts und eine damit verbundene temporäre Sperrung. 2016 eröffnete ich meinen ersten Account unter der Aktserie Fleisch + Gerechtigkeit. Trotz Zensur jeglicher kontroverser Körperstellen wurden rund 30-40 Bilder aufgrund explizierter Inhalte entfernt und am 20. Februar 2017 mein gesamtes Konto. Hinzukommend wurde meine IP Adresse für eine temporäre Zeit gesperrt, welches eine neue Registrierung verhinderte und eine Kontaktaufnahme zur Schilderung meiner Auffassung wurde ebenfalls unmöglich gemacht, da ich dank konstant technischer Fehler keine Nachricht versenden konnte. Ich habe mich zum ersten Mal bewusst meiner Meinungsfreiheit beraubt gefühlt und sehe die Zensur bestimmter Daten (in meinem Fall: queere Kultur) innerhalb des wohl größten Social Media Unternehmens für visuelle Inhalte als gefährlich an.