POP at th ere:publica conference

Wer mit POP nichts als rhythmisches POPowackeln in Vorstadtdiskos verbindet, hat vielleicht zu viel Zeit im Hör- oder Plenarsaal verbracht. POPkultur ist mehr als Low-End-Mainstream zum Feierabendbierchen. POP ist, was die Massen erreicht, was unsere Gesellschaft verändert. Zum Guten, wie zum Schlechten. Mit dem Motto POP möchten wir populären Medienphänomenen mit offenem Interesse begegnen. Worauf begründet sich die Faszination von (scripted) Realityshows, Insta-Stars und Influencern und welchen Einfluss haben sie auf die Gesellschaft? Is this the Real Life? Ist Fake längst akzeptierter Mainstream, über den sich niemand mehr wundert? Was macht alternative Fakten so sexy für besorgte Bürger? Wo steckt der POP im POPulismus?

Aktuell bildet die Entertainmentbranche in den USA die lauteste Opposition, shiftet politische Diskussionen vom Feuilleton in die Nachrichten und sägt am Thron des Establishments. Auch das ist POP und das ist nicht neu. Man mag Bubikopf und Minirock als Modewellen oder Rock’n Roll als Tanzrichtung abtun, aber sie brachen Traditionen und veränderten damit die gesellschaftliche Norm. Welche vergleichbaren popkulturellen Phänomene finden wir heute und wo finden sie statt? Die viel zitierten Filterblasen der digitalisierten Gesellschaft ermöglichen populäre Parallelkulturen im Verborgenen. Mit POP möchten wir sie platzen lassen und sichtbar machen. Und schließlich interpretieren wir POP als Kürzel für Power Of People und fragen: Wo liegt die Macht der Masse?