Stage 4
11:45 - 12:15
German
Talk
Everyone
Smart Cities
Deine Stadt ist nicht meine Stadt? Übers Leben mit Unternehmen, Robotern und anderen Menschen

Kurzthese

Wir gehen heute über die Straße und werden tendenziell nicht überfahren. Denn wir haben Zebrastreifen, Straßenmarkierungen, Ampeln und Tempolimits.

In den Anfängen durfte jeder so Auto fahren, wie er wollte. Auch auf Kosten anderer. Smart-City-Projekte betreffen uns ähnlich tief in unserem Alltag. Wenn neue Technologien in der Stadt Platz beanspruchen, dann müssen wir Wege finden, sie an den neuen Kontext anzupassen. Und damit Menschen vor ihren Gefahren schützen sowie ihre Vorteile möglichst vielen zugänglich machen.

Beschreibung

Spätestens im letzten Jahr haben die größten IT-Unternehmen damit begonnen, eigene Smart-City-Projekte einzurichten. Darunter, Google das in Toronto selbst nicht von "Smart Cities" spricht und damit hofft, Kritik an dem Konzept aus dem Weg zu gehen. Damit ist die "Smartifizierung" der Stadt nun in vollem Gange. Das Internet-of-Things, Big-Data-Analysen, oder Drohnen, Sensoren sowie Plattformen: Ihnen wird nicht nur das Potential zugeschrieben, das Zusammenleben zu revolutionieren. Sie werden zunehmend und unter hohem Zeitdruck verbaut. Im letzten Jahr zeigte sich auch, dass die über Jahre angewachsenen Kassen großer IT-Unternehmen zunehmend Stadtpolitik machen: Als Amazon im letzten September ankündigte einen zweiten Hauptsitz in Nordamerika zu bauen, bewarben sich 238 Städte. Zu einer Zeit, in der Städte finanziell unter Druck geraten, entdecken die ihnen finanziell haushoch überlegenen Unternehmen Verwaltungen, Städte und ihre Bürger im Alltag als neuen Markt.

Vor dem Hintergrund von auf Schnelligkeit abzielender wirtschaftlicher und (innovations-)politischer Entwicklungen in der Digitalisierung von Städten adressiert dieser Talk die Chancen und Gefahren für ein langfristig gedachtes Zusammen- und Überleben von Menschen und Technologie in Städten. Die Entwicklungen werden anhand von Beispielen aus der Berichterstattung nachgezeichnet und Alternativen aufgezeigt. Es geht nicht nur darum zu fragen, wie Unternehmen Städte zu ihren Laboren machen, sondern auch, was für Forderungen Bürgerinnen und Bürger sowie Stadtpolitikerinnen und Politiker aneinander und an Unternehmen stellen können (Auf der Grundlage von: https://netzpolitik.org/2017/zur-diskussion-sechs-anforderungen-fuer-smart-cities/).