Macht ein Tweet unsterblich? Ein Post, egal auf welcher Plattform? Die Welt, in der wir leben, formt sich aus Bildern, Texten, Überlieferungen und Geschichten. Lange hatte nur Literatur die Macht, Alltägliches in Überliefernswertes zu überführen. Romeo und Julia sterben am Ende der Geschichte immer wieder, nur um für die nächste Runde wieder aufzuerstehen. Heathcliff wütet weiter, Fabian bleibt Moralist und Ilsebill wird ewig nachsalzen. Literarische Figuren sind unsterblich, sie überleben sogar ihre Erschaffer, die sich in inniger Verstrickung mit ihren Figuren wähnen und sie doch irgendwann loslassen müssen.

Für jeden von uns erhöht das Niedergeschriebenwerden die Chance auf Unsterblichkeit. Nicht aufgeschrieben, versinkt ein Akt wahrer Größe bereits nach kurzem in den Untiefen der Erinnerung. Doch in einer Zeit, in der es mehr AutorInnen und LeserInnen als jemals zuvor gibt, Verlage als Gatekeeper schwächeln und das Netz allen eine Stimme gibt, funktioniert dieses einfache System nicht mehr. Wir beginnen, Geschichten in wahr und falsch zu sortieren und der Subtext erschlägt Stil und Schönheit. Dieser Herausforderung muss sich auch die Frankfurter Buchmesse als weltweit größte Plattform für Verlage und AutorInnen immer wieder stellen.

Dieses Meet-up richtet sich an alle, die schon immer mal unsterblich sein wollten. Autor*innen, Literturinteressierte, Vermittler*innen, Träumer*innen und Fantasten: Lasst uns gemeinsam in einem Moment voll Ewigkeit schwelgen.