#rp18- Speaker Surya Mattu: Jäger des verlorenen Datenschatzes
Surya Mattu ist Datenwissenschaftler und derjenige, an den Redaktionen sich wenden, wenn es Technologien Geheimnisse zu entlocken gilt. So untersucht er zuletzt unter anderem die von (sozialen) Plattformen angemeldete Patente zur Erschließung neuer Geschäftsmodelle oder für Gizmodo die zum Teil unheimlichen Effekte im eigenen Zuhause, wenn man Haushaltsgeräte untereinander und mit dem WWW vernetzt (hier). Auf der re:publica 18 gibt er uns auf Bühne 1 Einblick in seine Gedanken und Datensätze zu jenen Technologien, die in den Arbeitswelten der Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen werden.
Im vergangenen Jahr wurde Mattu gemeinsam mit einem Investigativ-Team um die ProPublica- Reporterin Julia Angwin für eine Reportage-Reihe, die die abstrakte Welt von Algorithmen verständlich macht, für den Pulitzer-Preis nominiert. Die Arbeit war diskursprägend- nicht nur, weil die emergente Technologie auf uns alle Einfluss hat: Algorithmen sind überall in unserem Alltag versteckt - ob in Form von Versicherungsprämien, bei der Anzeigenschaltung von Jobs oder in der prädiktiven Polizeiarbeit. Mattu gehört zu den Wenigen, die ihre technischen Grundlagen allgemeinverständlich übersetzen können.
Nach einem Ingenieurstudium u.a. im Interactive Telecommunications-Programm der Tisch School in New York erforschte er kreativ den mögliche Einsatz von Kommunikationstechnologien. Er war Fellow bei Data & Society (dem Institut von der gemeinsamen re:publica- und MCB-Keynoterin danah boyd und hat als Ingenieur in den berühmten Bell Labs gearbeitet und geforscht. Aktuell ist er als Datenreporter Teil des Teams für “Besondere Aufgaben” bei Gizmodo, Journalismus-Fellow bei Eyebeam - und kooperiert für künstlerische Projekte mit unserem Vorjahressprecher Trevor Paglen. Einige von Mattus künstlerischen Arbeiten waren jüngst im Victoria & Albert Museum, dem Whitney Museum of American Art, im Haus der Kulturen der Welt und in der Bitforms Gallery ausgestellt. Und auch bei uns war er schon mit den Unfitbits zu sehen-denn bei aller ernsthaften Durchleuchtung von Technologien ist sein Kennzeichen oft eine spezielle Art des Humors, der es vielleicht einfacher macht, unsere Zukunft zu verhandeln . Einen Überblick über seine Projekte verschaffen kann man sich hier: http://samatt.github.io.
Twitter: @suryamattu (https://twitter.com/suryamattu)
Website: www.suryamattu.com
Wissenschaftsjahr 2018 – Arbeitswelten der Zukunft
Das Wissenschaftsjahr 2018 widmet sich dem Thema Arbeitswelten der Zukunft. Durch die Digitalisierung, alternative Arbeitsmodelle und die Entwicklung künstlicher Intelligenz stehen Forschung und Zivilgesellschaft vor neuen Chancen und Herausforderungen: Wie werden die Menschen in Zukunft arbeiten? Wie machen sie sich fit dafür? Und welche Rolle spielen Wissenschaft und Forschung bei der Gestaltung eben dieser neuen Arbeitswelten? Das Wissenschaftsjahr 2018 zeigt, welchen Einfluss technische und soziale Innovationen auf die Arbeit von morgen haben – und wie diese nicht nur den Arbeitsalltag verändern, sondern auch neue Maßstäbe im gesellschaftspolitischen Dialog setzen. "Erleben. Erlernen. Gestalten." – unter diesem Motto werden Bürgerinnen und Bürger im Wissenschaftsjahr 2018 dazu aufgerufen mit zu machen, neue Fragen zu stellen und gemeinsam Lösungsansätze zu finden.
Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie tragen als zentrales Instrument der Wissenschaftskommunikation Forschung in die Öffentlichkeit und unterstützen den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft.