2018-05-04

Datenverantwortung an den Frontlinien: Schutz und Sicherheit in Humanitären Einsätzen

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Photo credits: Gregor Fisher / cc-by-sa 2.0

Mutwakil Omran für Shifted News

Kriege und Konflikte verursachen humanitäre Krisen, führen zu Hunger, kriegsgeschundenen Gebieten, Massenmigration und internationaler Vertreibung. Internationale humanitäre Organisationen arbeiten an den Frontlinien, immer im direkten Kontakt mit den Betroffenen der Krise. Ihre Arbeit macht es oft nötig, Daten zu sammeln - inklusive persönlicher Daten, um Leistungen zu erbringen, welche die Grundbedürfnisse abdecken.

Bei der re:publica diskutierten humanitäre HelferInnen und ForscherInnen über die Verantwortung der Datensicherheit bei humanitären Einsätzen in Krisengebieten.

Humanitäre Daten und Sicherung

Daniel Brown vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung diskutierte über das Potential von Online-Gesundheitsmanagement-Plattformen, ob Blockchain für die Transparenz in Entwicklungsländern genutzt werden kann und welche die Risiken der Digitalisierung sind.

Er äußerte, dass Daten über von der Krise betroffene Personen, die von Agenturen gesammelt wurden, den Agenturen helfen, geforderte Dienstleistungen zu liefern. Aber gerade diese Informationen über Personen, die von einer humanitären Krise betroffen sind, könnten ein Risiko darstellen.

Der Umgang mit Daten ist der Umgang mit dem Leben der Menschen

Nathaniel Raymond, Direktor des Signal Programms für menschliche Sicherheit und Technologie an der Harvard Universität weist darauf hin, dass Vertrauen die wichtigste Währung in der Nothilfe ist. Sei hängen davon ab, dass die betroffene Bevölkerung ihnen vertraut, dass die Regierungen ihnen vertrauen.

Die Daten, die hier erhoben werden sind kritisch -  aus sozialen Netzwerken, auf Endgeräten oder aus dem Kampfgebiet. Und falsche Informationen können gravierende Auswirkungen haben. Der Umgang mit Daten bedeutet hier nichts anderes als der Umgang mit Menschenleben.

Humanitäre Agenturen und Datensicherung

Massimo Marelli, Datensicherungsleiter beim Internationalen Komitee des Roten Kreuz (ICRC), erklärt wie seine Organisation ein Regelwerk eingeführt hat um persönliche Daten zu schützen. Er besteht darauf, dass der Schutz persönlicher Daten in bewaffneten Konflikten unerlässlich ist um Leben als Ganzes zu schützen.

Das Panel war sich einig, dass humanitäre Agenturen sich die Risiken bewusst machen müssen. Das ist der Schlüssel zur Wahrung der persönlichen Daten im Umfeld humanitärer Krisen.